Knapp 100 Tage nach dem Lockdown im Tischtennissport fanden sich in der vergangenen Woche erstmals wieder Tischtennisspieler des TTV Gärtringen in ihrer Sporthalle ein, um gemeinsam ihrem Hobby zu frönen. Dies alles freilich unter Einhaltung der vorgegebenen Hygieneauflagen, die in Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung verabschiedet wurden. Die Zwischenbilanz fällt positiv aus. „Bis dato lief an den Übungsabenden alles reibungslos ab und die Trainingsteilnehmer hielten sich an die Vorgaben“, sagt TTV-Hygienebeauftragter Tomislav Konjuh.

Tomislav Konjuh und Jens Seidel mit einer Spielbegrüßung der besonderen Art

Etwas ungewohnt stellt sich das Szenario an diesem ersten Trainingsabend nach der Corona-Pause schon dar. Jugendleiterin Christiane Lay und Tomislav „Tommi“ Konjuh marschieren, ausgestattet mit Mund- und Nasenschutz, einem Eimer samt Lappen und Desinfektionsmitteln, durch die Sporthalle, dies immer mit dem Ziel, zusammen mit einem Dutzend TTV-Mitglieder einen gelungenen Restart zu vollziehen. Die Trainingsteilnehmer, darunter auch einige Jugendliche, mussten sich im Vorfeld anmelden und konnten dann – nach Aufbau einer eigenen Spielbox und mit desinfizierten Händen - wieder den kleinen Plastikball über das Netz jagen.

Hygienebeauftragter Tomislav Konjuh beim Desinfizieren des Spieltisches

Im Vorfeld hatte sich Tomislav Konjuh bereit erklärt, als Hygienebeauftragter für den Verein zu fungieren, eine eigens gegründete Taskforce sorgte dafür, dass die Voraussetzungen für die Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs geschaffen wurden. „Natürlich sind alle im Vorstand und im Hygieneteam froh, dass es wieder in die Halle geht. Die lange Durststrecke mit abgebrochener Saison und den Hallenschließungen war in gewisser Weise schmerzhaft, aber natürlich notwendig“, sagt Konjuh, der auch beruflich in Lehrerfunktion mehr als andere von der Corona-Thematik betroffen ist. Selbst als Spitzenspieler im Gärtringer Landesligateam aktiv, sehnte er die Wiedereröffnung der Sporthalle herbei. „Prima, dass wir wieder an die Tische können, bis auf das Auf- und Abbauprozedere, das Lüften zwischendurch und der noch nicht vorhandenen Möglichkeit des Duschens nach dem Sport ist im Prinzip fast alles beim Alten“, so Konjuh.

Der TTV-Vorsitzende Maximilian Bühler zieht anhand der gesammelten Erfahrungen ein positives Zwischenfazit. „Im Großen und Ganzen war das vereinsintern eine runde Sache. Untereinander gab es keine Unstimmigkeiten, ehe waren leicht verwirrende oder auch spät verfügbare Handlungsanweisungen seitens des Deutschen Tischtennisbundes etwas hinderlich. Dazu kam die Entscheidung des Landes, die Hallen zu öffnen, etwas kurzfristig“, sagt der 22-jährige, „innerhalb unseres gegründeten Hygieneteams konnten wir die Herausforderungen aber sehr gut meistern und zügig unser Konzept erarbeiten.“ Lobende Worte findet Bühler für die Gemeindeverwaltung. „Nachdem die Spielregeln kommuniziert wurden, lief alles reibungslos und aus Vereinssicht auch mit der gebotenen Schnelligkeit, um unsere Mitglieder rechtzeitig über die Entwicklungen zu informieren. Auch auf Rückfragen wurde schnell und kompetent reagiert, man hatte hier das Gefühl, dass die Vereine in dieser Angelegenheit Priorität haben.“

Was die Resonanz der Mitglieder an den ersten Übungseinheiten anbetrifft, zeigten sich vor allem die Verantwortlichen im Jugendbereich positiv angetan. „Gefühlsmäßig waren alle Jugendliche heiß auf das erste Training nach der langen Pause. Lediglich mit dem Anfängertraining warten wir mal noch ein bisschen. Die Sorge, dass uns durch die Coronapause vielleicht das eine oder andere Talent verloren geht, erwies sich wohl als unbegründet. Zudem haben unsere Nachwuchsspieler eine gute Disziplin an den Tag gelegt“, resümiert Jugendleiterin Christiane Lay, die in der zweiten Trainingswoche die Gruppen personell aufstocken wird. Bei den Erwachsenen wurden die Kapazitäten noch nicht ganz ausgereizt. „Ob dies an einer gewissen Unsicherheit hinsichtlich potenzieller Ansteckungen liegt, lässt sich schwerlich beurteilen“, sagt Tomislav Konjuh. Und Maximilian Bühler ergänzt: „Wir befinden uns in einer Phase des Jahres, in der der Trainingsandrang generell etwas rückläufig ist, da die Runde beendet ist und man an schönen Sommerabenden auch mal das Training in der Sporthalle auslässt. Andererseits hat man schon im Vorfeld gemerkt, dass einigen der Tischtennissport doch schon sehr heftig fehlte. Und man gewinnt nunmehr den Eindruck, dass die Trainingsbeteiligung wieder mehr und mehr anzieht.“ Auch bei der Hobbygruppe befindet man sich wieder in den Starlöchern. „Endlich geht es wieder los“, meinte Hobbygruppensprecher Joe Berger.

Hinsichtlich der Einhaltung der Auflagen appelliert Bühler an die Mitglieder: „Unsere trainingswilligen Mitglieder sind sich ihrer Verantwortung bewusst. Dieses Bewusstsein ist auch dringend nötig, um dem Vertrauensvorschuss der Gemeinde gerecht zu werden. Gemeinsam tragen wir hier eine gesellschaftliche Verantwortung zur Eindämmung der Virusverbreitung.“

Zur Kompensation des Trainingsrückstands wäre es laut Tomislav Konjuh durchaus von Vorteil, wenn man während eines Großteils der Sommerferien die Möglichkeit hätte, in der Halle zu trainieren. „Wir stehen hier im Austausch mit der Gemeinde. Es bleibt abzuwarten, ob sich hier noch gewisse Zeitfenster auftun“, hält sich Maximilian Bühler diesbezüglich noch bedeckt.


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