Die zweite Mannschaft des TTV Gärtringen hat es geschafft! In zwei nervenaufreibenden Relegationsspielen gegen Tischtennis Altburg (9:6) und die SV Böblingen II (8:8) gelang den Gärtringern der Wiederaufstieg in die Bezirksliga, die ab der kommenden Saison in die Landesklasse umbenannt wird. In der Nagolder Eisberghalle hing der Aufstieg mehrmals am seidenen Faden, doch am Ende jubelte der TTV.

Das erfolgreiche Team des TTV II (v.l.n.r.): Glenn Frey, Jürgen Bögel, Andreas Dannwolf (hinten), Thomas Holzapfel, Tim Werum, Oberschiedsrichter Charly Koch, Hans-Peter Werum und Ullrich Gotsch

Der TTV Gärtringen II sowie Tischtennis Altburg, die beiden Zweiten der Bezirksklassen Böblingen und Schwarzwald, trafen am Vormittag aufeinander, danach mussten sich die Teams mit dem Bezirksliga-Achten SV Böblingen II auseinandersetzen, um ihm dessen Platz streitig zu machen. Im Spiel gegen die Altburger legten die Gärtringer einen klassischen Fehlstart hin, als man nach einem 0:3 aus den Doppeln erst einmal in konsternierte Gesichter blickte. Vor allem das 16:18 des Doppels Ullrich Gotsch/Thomas Holzapfel im fünften Satz gegen Günter Dreher/Nicolai Jackstadt tat weh. Da war es aus TTV-Sicht gut, dass man in den Einzeln die passende Antwort parat hatte und mit fünf von sechs möglichen Punkten im ersten Einzeldurchgang schnell wieder bei der Musik war – und sogar mit 5:4 in Führung ging. Beim 11:4, 8:11, 5:11, 16:14 und 15:13 von Tim Werum gegen Nicolai Jackstadt war dann erstmals die Glücksgöttin Fortuna auf Seiten der Gärtringer.

Der zweite Durchgang verlief dann deutlich ausgeglichener. Andreas Dannwolf und Thomas Holzapfel verteidigten mit ihren Erfolgen am vorderen und mittleren Paarkreuz die TTV-Führung. Beim Stand von 7:6 ging es in den letzten beiden Einzeln ans Eingemachte. Und hier hätte es spannender nicht laufen können: Glenn Frey und Tim Werum gewannen jeweils mit 12:10 im Entscheidungssatz gegen ihre Kontrahenten und sorgten so für den umjubelten, wenngleich etwas glücklichen 9:6-Gesamterfolg. Wie ausgeglichen die Partie verlief, belegte am Ende auch das Satzverhältnis von 30:30.

Da die Altburger im anschließenden Spiel gegen die SV Böblingen II mit demselben Ergebnis unterlagen, kam es am Abend zum finalen Showdown zwischen dem TTV Gärtringen II und den Böblingern. Die Ausgangslage war klar: Der Sieger der Partie spielt im kommenden Jahr in der neubenannten Landesklasse. Bei den Gärtringern setzte plangemäß Hans-Peter Werum aus, dafür rückte Jürgen Bögel nach, der eigens seinen Mallorca-Urlaub unterbrach. Vormittags nahm Bögel die erste Maschine von Palma de Mallorca, um im zweiten Relegationsspiel für seine Gärtringer am Tisch zu stehen. Sein Einsatz machte sich dann gleich in den Doppeln positiv bemerkbar. Zusammen mit Ullrich Gotsch gewann er genauso glatt in drei Sätzen gegen Gerd Arnold/Johannes Zimmermann wie Andreas Dannwolf/Thomas Holzapfel gegen die Böblinger Youngsters Christian Köhler/Timo Jagenteufel. In den ersten Einzeln bauten Jürgen Bögel und Ullrich Gotsch die Gärtringer Führung sogar auf 4:1 aus. Doch schnell war den Protagonisten klar, dass dieser Zwischenstand noch keine Vorentscheidung bedeuten würde. Zumal die Böblinger vor allem am mittleren Paarkreuz mit Moritz Walleter und Ingo Elze stark aufgestellt waren. Diese sorgten dann auch postwendend für den Böblinger Anschluss. Lediglich Glenn Frey (3:1 gegen Jagenteufel) hielt im ersten Durchgang die Gärtringer Fahnen zur 5:4-Führung hoch.

In den darauffolgenden Partien übernahm Alfred Hitchcock die Regie. Waren zuvor deutliche Drei- oder Viersatzsiege an der Tagesordnung, ging es nun öfters über die volle Fünfsatzdistanz. „Schisch“ Bögel unterlag dem jungen Christian Köhler, ebenso Glenn Frey trotz couragierter Leistung gegen Johannes Zimmermann. An Spannung nicht zu überbieten war das Schlüsselspiel zwischen Thomas Holzapfel und Moritz Walleter, die sich in einem phasenweise hochklassigen Marathonmatch nichts schenkten. Beim Stand von 10:8 im fünften Satz hatte der 22-jährige Linkshänder Walleter den Sieg bereits auf dem Schläger, doch Routinier Holzapfel gab sich nicht geschlagen und drehte beim 13:11 den Spieß noch um. Im Nachhinein ein enorm wertvoller Sieg für die Gärtringer, die die Partie ansonsten mit 6:9 verloren hätten. So aber kam es beim Stand von 7:8 noch zum Schlussdoppel, das Ullrich Gotsch und Jürgen Bögel recht souverän (11:9, 11:4, 11:6) gegen Köhler/Jagenteufel für sich entschieden und sich so das 8:8 erkämpften. Da das Satzverhältnis (35:28) recht deutlich für die Gärtringer sprach und dies im Falle eines Unentschiedens das nächste entscheidende Kriterium darstellt, hatte es die TTV-Zweite geschafft.

Spitzenspieler Ullrich Gotsch: „Dieser Aufstieg stand wirklich auf des Messers Schneide, aber mit viel Kampfgeist und einer tollen Moral haben wir es geschafft und es uns auch redlich verdient.“ Nach einem Jahr Abstinenz geht es für die Gärtringer nun wieder nach oben – und man will es besser machen als in der Saison 2015/2016, in der es nicht gelang, konkurrenzfähig zu sein. Kapitän Jürgen Bögel: „Unsere Youngsters Glenn Frey und Tim Werum haben noch einiges an Potenzial, die werden ihren Weg machen. Nun gilt das Augenmerk aber erst einmal einer großen Grillsause, bei der wir unseren Aufstieg gebührend feiern wollen.“ Sprach’s und nahm am Sonntag wieder den Flieger zurück nach Mallorca, um mit einem guten Siegergefühl den Urlaub fortzusetzen.

Die Relegationsspiele in Nagold in der Übersicht:
TTV Gärtringen II – Tischtennis Altburg I 9:6
Tischtennis Altburg I - SV Böblingen II 6:9
TTV Gärtringen II - SV Böblingen II 8:8
Der TTV Gärtringen II steigt in die neue Landesklasse (ehemals Bezirksliga) auf


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