Der TTV Gärtringen behält im Abstiegskampf der Verbandsliga weiter gute Karten. Der Aufsteiger behielt im wichtigen Kellerduell beim TV Calmbach, der am Vortag gegen Schemmerhofen seinen ersten Pluspunkt verbuchen konnte, mit 9:5 die Oberhand. Durch den zweiten Saisonsieg festigten die Gärtringer den Relegationsplatz acht und bleiben zudem auf Tuchfühlung zum gesicherten Mittelfeld.

Justin Kühne TTV Gärtringen 01Justin Kühne und die TTV-Männer bejubelten in Calmbach den zweiten und zugleich enorm wichtigen Saisonsieg (Foto: ©Volker Arnold)

So ein wenig war man sich am Sonntagvormittag im Unklaren, in welcher Verfassung sich der TV Calmbach in seiner kleinen, altehrwürdigen Halle präsentieren würde. Mit dem 8:8 gegen Schemmerhofen im ersten Abstiegsduell des Wochenendes sendeten die Enztäler ein Signal an die Gärtringer, das Sonntagsspiel nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Zudem trat auf Calmbacher Seite Christian Metzler wieder an, der auf Grund eines Bänder- und Kapselrisses zuletzt einige Partien kampflos abgeben musste. Auf Gärtringer Seite war man sich der Schwere der Aufgabe bewusst und präsentierte sich gleich zu Beginn hellwach – was in eine komfortable und nicht unbedingt erwartete 5:0-Führung mündete. Alle drei Doppel gingen an die Gärtringer und am Spitzenpaarkreuz brachten Tim Holzapfel und Justin Kühne ihre Einzel mit Glück und Können durch. Der 25-jährige Tim Holzapfel musste dabei gegen Daniel Metzler im vierten Satz einen Matchball abwehren, riss das Spiel aber noch an sich. Justin Kühne hatte beim 11:4, 11:4 und 11:7 über Christian Metzler weniger Probleme. In einer über weite Strecken hochklassigen Partie lief auch weiter manches zu Gunsten der Gärtringer, vor allem der seit Wochen in bestechender Form agierende Jens Seidel hatte bei seinen Fünfsatzerfolgen über Armin Bacher und Craig Gascoyne das Glück des Tüchtigen. Kurzzeitig witterten die Calmbacher beim 4:7 noch so etwas wie Morgenluft, doch der TTV ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und sorgte im zweiten Einzeldurchgang durch Justin Kühne, Jens Seidel und Gerd Jäger für den verdienten Gesamterfolg.

„Dieser Niederlage können wir die gleiche Überschrift verpassen wie den anderen fünf“, meinte Ullrich Gotsch vom Landesklasse-Team des TTV II nach dem bitteren 6:9 bei Mitaufsteiger CVJM Grüntal, „es war wieder einmal mehr drin.“ Bei den Freudenstädtern wollte sich der TTV für die Niederlage im Relegationsspiel im Mai rehabilitieren und es sah lange so aus, dass dies zumindest in Form eines Unentschiedens klappen sollte. Zumindest bis zum Stand von 6:6. „Eines der drei verlorenen Fünfsatzspiele hätte halt kommen müssen, dann hätte es vermutlich zu einem Remis gereicht“, bilanzierte Gotsch weiter. Das Ehepaar Anka Mutke/Michael Mutke hatte zu Beginn im Doppel gegen Grüntals Spitzenformation Dirk Sailer/Moritz Blumenstock bereits die Trümpfe in der Hand, brachte in der engen Auseinandersetzung aber eine 9:7-Führung im fünften Satz nicht über die Runden. Im weiteren Verlauf lieferte Kapitän Jürgen Schaible der starken Grüntaler Nummer fünf Raphael Gukelberger einen offenen Schlagabtausch, nach zwei gewonnenen Sätzen (11:9, 11:9) gingen die folgenden drei allerdings flöten. Und in der Schlussphase unterlag Tim Werum in einer Fünfzig-Fünfzig-Partie Moritz Blumenstock mit 14:12, 4:11, 11:6, 9:11 und 9:11. Am hinteren Paarkreuz konnten die Gärtringer dann die drohende Niederlage nicht mehr abwenden. „Es ist natürlich schade, dass wir trotz vier gewonnenen Spielen am Spitzenpaarkreuz am Ende mit leeren Händen dastehen“, meinte Andreas Dannwolf, der mit seiner 12:4-Saisonbilanz momentan zu den besten Spielern der Landesklasse gehört. Im möglichen, aber nicht mehr in die Wertung gekommenen Schlussdoppel befanden sich Andreas Dannwolf und Ullrich Gotsch bereits auf der Siegerstraße. „Ein Erfolg in Grüntal hätte uns im Rennen um den Relegationsplatz einen klaren Vorteil verschafft. So ist der Vorsprung etwas geschmolzen, aber wir haben es in der Rückrunde wenigstens immer noch selbst in der Hand“, sagte Ullrich Gotsch, der dennoch positiv auf die nunmehr beendete Vorrunde seines Teams zurückblickte: „Zu Beginn der Saison waren wir auf Grund des Punkterankings erster Abstiegskandidat. Nun haben wir die beiden einzigen Mannschaften, welche einigermaßen in Reichweite waren, erst einmal hinter uns gelassen. Außerdem haben wir gegen klar favorisierte Gegner oftmals hervorragend mitgehalten.“

Auf dem Weg zu einer weiter sorgenfreien Saison verbuchte der TTV Gärtringen III im Ortsderby gegen den favorisierten Aufstiegsanwärter SV Rohrau II zwei wichtige Pluspunkte. Dies auch deswegen, weil die Stärke der Rohrauer in den Doppeln diesmal nicht so zum Tragen kam. Dabei sah es beim 4:7 aus Sicht des gastgebenden TTV lange Zeit nicht nach dem zweiten Saisonsieg aus. Schließlich hatten die Rohrauer vor allem am Spitzenpaarkreuz mit Andreas Roller und Andreas Vogel vier empfindliche Nadelstiche gesetzt. Doch hinten raus dominierten der TTV die Szenerie: Thomas Fink bog ein 1:2 nach Sätzen noch gegen die unangenehm agierende Le Ai Trinh Tran um, Jürgen Lay sowie Michael Urbanek und Michael Breitmeyer sorgten für die psychologisch wichtige 8:7-Führung vor dem Schlussdoppel. In diesem bewiesen Oliver Pfister und „Matchwinner“ Thomas Fink gegen die bis dato noch ungeschlagene Formation Mike Brunder/Guido Stotz den längeren Atem.

Kurz und schmerzlos fertigten die Landesliga-Frauen des TTV die SV Böblingen II mit 8:0 ab. Die Böblingerinnen, die auf den Einsatz der in dieser Liga spielberechtigten Bundesliga-Akteurin Leonie Hartbrich verzichteten, kamen insgesamt nur zu fünf Satzgewinnen. Leichtes Spiel also für Sandra Koberstein, Sylke Gärtner, Christiane Lay und Sandra Jörke, die damit Platz zwei erfolgreich verteidigten.

Ergebnisse vom Wochenende (03./04. Dezember 2022):
Frauen Landesliga TTV Gärtringen I - SV Böblingen II 8:0
Männer Verbandsliga TV Calmbach I - TTV Gärtringen I 5:9
Männer Landesklasse CVJM Grüntal I - TTV Gärtringen II 9:6
Männer Bezirksklasse TTV Gärtringen III - SV Rohrau II 9:7


PDF File Extension

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.