Die Bilanz des letzten Vorrundenspieltags kann sich bei den Gärtringer Tischtennisteams durchaus sehen lassen. Die Frauen überwintern in der Verbandsoberliga zwar als Schlusslicht, freuten sich aber gegen Altenmünster auf den ersten Pluspunkt. Bei den Landesliga-Männern stand die Herbstmeisterschaft bereits vor dem Derby beim VfL Herrenberg II (9:6) fest, die Männer II zogen nun in der Bezirksliga nach.
Die TTV-Frauen (von links Christiane Lay, Sandra Koberstein, Anka Mutke, Sandra Jörke) freuten sich am letzten Vorrundenspieltag über den ersten Pluspunkt in der Verbandsoberliga
Schon die Ansätze in der ersten Partie des Doppelspieltags waren bei den Verbandsoberliga-Frauen vielversprechend, wenngleich sich diese nicht im Endergebnis widerspiegelten. „Das 2:8 hört sich viel deutlicher an als es eigentlich war“, meinte Sandra Jörke nach dem Auftritt beim Fünften Spvgg Gröningen-Satteldorf. Auch das Satzverhältnis von 14:27 verdeutlichte am Ende, dass man mehr als nur zwei Einzelsiege verdient gehabt hätte. Beispiele, das Spiel offener zu gestalten, gab es genug: Anka Mutke unterlag Inken Diederich nach großem Kampf erst mit 10:12 im Entscheidungssatz, genauso musste Christiane Lay passen, die gegen die erst 14-jährige Sarah Dürr drei Matchbälle ungenutzt ließ (11:4, 13:11, 5:11, 3:11, 10:12). Auch im zweiten Einzeldurchgang klebte Anka Mutke das Pech am Schläger, gegen die Satteldorfer Spitzenspielerin Simone Nagel spielte sie einen epischen ersten Satz (18:20), danach setzte sich die Spannung bis zum 9:11 im Entscheidungssatz fort. Letztendlich punkteten nur Sandra Koberstein (3:1 gegen Diederich) und das Doppel Mutke/Koberstein.
Wie eng Pech und Glück an einem Wochenende zusammenliegen können, zeigte sich dann in der Sonntagspartie zuhause gegen den VfR Altenmünster, in der sich die Gärtringerinnen nach großem Kampf ein 7:7 und damit den ersten Punktgewinn der Saison verdienten. „Diesmal haben wir gleich fünf Partien über die lange Distanz gewonnen, wir dürfen auch mal Glück haben“, meinte eine sichtlich zufriedene Sandra Jörke, die selbst große Nervenstärke zeigte, als sie im zweiten Einzeldurchgang gegen Melanie Humboldt das wichtige 5:5 besorgte (15:13 im fünften Satz). Anka Mutke und Sandra Koberstein machten es ihr gleich zwei Mal nach, gewannen ebenfalls nach spannenden Krimis über die Maximaldistanz.
Ein eher mittelprächtiger Auftritt reichte den Landesliga-Männern im Gäuderby beim VfL Herrenberg II, um die Punkte einzubehalten und mit weißer Weste (20:0 Punkte) in die Winterpause zu gehen. „Irgendwie war es nicht so einfach, nach der dreiwöchigen Pause die Spannung hochzuhalten“, gab Kapitän Tim Holzapfel zu, „das war mit Abstand unsere durchwachsenste Leistung in der Vorrunde.“ Weder mental noch gesundheitlich war der Favorit auf der Höhe, unter anderem merkte man Tomislav Konjuh und Gerd Jäger an, dass sie zuletzt etwas angeschlagen waren. „Wenigstens konnten wir uns auf unsere Doppel verlassen“, meinte Tim Holzapfel. In der Tat: Mit einer komfortablen 3:0-Führung ging es in die Einzel, die Vorrundenbilanz von 27:3 Doppeln ist definitiv eines Tabellenführers würdig. Justin Kühne erhöhte gegen Georg Gerlach noch auf 4:0 und im weiteren Verlauf erarbeiteten sich Tim Holzapfel, Ingo Gotsch, Gerd Jäger und Jens Seidel sogar das vorentscheidende 8:2. Dann der Bruch: Punkt um Punkt holten die Herrenberger auf, unter anderem musste Tim Holzapfel gegen Christian Götzner seine erste Saisonniederlage einstecken. Am Ende war auf Ingo Gotsch Verlass, der am hinteren Paarkreuz auch sein zweites Einzel erfolgreich gestaltete und dem TTV den Gang ins Schlussdoppel ersparte. Mit 9:6 gewannen die Gärtringer ihr bis dato spannendstes Hinrundenspiel. „Die makellose Serie wollen wir gerne in der Winterpause fortsetzen, um die Rückkehr in die Verbandsliga zu realisieren“, so Tim Holzapfel, „aber jetzt freuen wir uns erst einmal auf die Winterpause.“
In den Genuss der Herbstmeisterschaft kam auch die zweite Mannschaft, die das abschließende Spitzenspiel gegen den VfL Sindelfingen III mit 9:4 zu ihren Gunsten entschied. Auch hier spielte Ingo Gotsch eine nicht unwesentliche Rolle. „Mein Bruder ist einfach der Unterschiedsspieler“, meinte Kapitän Ullrich Gotsch und verwies auf zwei besonders prekäre Szenen. So wehrte Ingo Gotsch in seinem ersten Einzel gegen Xin Hang Wu beim 7:10 im Entscheidungssatz drei Matchbälle erfolgreich ab, im zweiten Einzel gegen Keilas Thamaraiselvam waren es noch zwei weitere. „Nach seinem starken Samstagsauftritt in der Landesliga-Mannschaft mobilisierte er bei uns noch einmal seine letzten Reserven“, sagte Ullrich Gotsch anerkennend. Jürgen Schaible bestätigte seinen Aufwärtstrend seit der Umstellung auf einen Noppenbelag, außerdem punkteten in den Einzeln Ullrich Gotsch, Michael Gakstatter, Simon Gotsch und Timo Gotsch.
In der Kreisliga A befinden sich gleich zwei Gärtringer Teams in Reichweite zu Tabellenplatz zwei. Der TTV Gärtringen IV kam gegen nicht antretende Schönaicher zu einem kampflosen 9:0-Erfolg, die dritte Mannschaft setzte sich in der Aufstellung Thomas Fink, Oliver Pfister, Jürgen Lay, Michael Breitmeyer, Michael Urbanek und Timo Gotsch in der Höhe unerwartet mit 9:1 gegen Herrenberg IV durch.