Die Verbandsliga-Spieler des TTV Gärtringen schweben weiter auf der Welle des Erfolgs. Durch einen umkämpften, aber am Ende verdienten 9:5-Erfolg über den Vorjahressechsten SV Amtzell baute der Aufsteiger sein Punktekonto auf 8:0 aus. Licht und Schatten wechselten sich derweil am Doppelspieltag der Verbandsliga-Frauen ab. Erst wurden die Gäste aus Illertissen klar in die Schranken verwiesen, dann unterlag man hauchdünn dem SV Deuchelried II.

Ann-Katrin Ziegler blickt auf ein überaus erfolgreiches Wochenende zurück (Foto: © Volker Arnold)
30 Zuschauer – Tendenz steigend – sorgten in der Gärtringer Peter-Rosegger-Halle für gute Stimmung beim dritten TTV-Heimspiel in Serie. Viel hätte zum Auftakt nicht zur optimalen 3:0-Führung nach den Doppeln gefehlt. Während Justin Kühne und Jens Seidel gerade noch rechtzeitig einen 5:8-Rückstand im fünften Satz gegen Michael Romer/Andreas Müller wettmachten, gelang dies im Umkehrschluss Ann-Katrin Ziegler/Tomislav Konjuh nicht. Das Defensivdoppel führte mit 7:3 im Entscheidungssatz gegen Mathias Aumann/Leo Kempter, musste dann aber noch passen (9:11, 11:9, 11:6, 10:12, 9:11). Trotzdem ließ sich aus der 2:1-Gesamtführung aufbauen. „Genau das spielte uns auch in die Karten“, sagte hinterher Tim Holzapfel, „mit einer Ausnahme waren wir immer in Führung, konnten diese verteidigen und am Ende auch ins Ziel retten.“ Der Kapitän und sein Teamkollege Justin Kühne waren es dann auch, die gleich zu Beginn der Einzelserie für ein zwischenzeitliches Gäste-Hoch sorgten. Beide taten sich gegen die Amtzeller Materialspieler schwer, hatten in den entscheidenden Phasen auch nicht das notwendige Quäntchen Glück und unterlagen Michael Romer, einem der besten Senioren Baden-Württembergs, und Felix Wigand in jeweils vier Sätzen.
Davon unbeeindruckt spielte der TTV im weiteren Verlauf seine Stärke am mittleren Paarkreuz aus, Jens Seidel und Michael Kocheisen holten sich postwendend wieder die Führung zurück (4:3), die danach Ann-Katrin Ziegler mit einem mühelosen Dreisatzerfolg über Andreas Müller auch verteidigte. Im zweiten Durchgang ließen Tim Holzapfel, Jens Seidel und Michael Kocheisen nicht allzu viel anbrennen und brachten den TTV auf die Siegerstraße. Doch die Messe war noch nicht gelesen: Da Tomislav Konjuh bereits gratulieren musste, drohte bei einer Niederlage von Ann-Katrin Ziegler doch noch der Gang ins Schlussdoppel. Doch die 26-Jährige behielt trotz dreier vergebener Matchbälle im vierten Satz gegen Leo Kempter die Nerven. Mit variablem Spiel, reichlich Schnittvariationen und gelegentlich überraschenden Angriffsbällen verwandelte Ziegler ihren sechsten Matchball zum 11:9 im fünften Satz – was den vielumjubelten 9:5-Gesamterfolg bedeutete. Am kommenden Sonntag will der TTV bei Schlusslicht TTC Ottenbronn nachlegen (13 Uhr, Mehrzweckhalle Ottenbronn).
Die Verbandsliga-Frauen machten am Vortag aus der kurzzeitigen Not eine Tugend. Christiane Lay musste krankheitsbedingt absagen, eine Stunde vor Spielbeginn wurde Ann-Katrin Ziegler zu einem spontanen Einsatz überredet. Souverän wurde dann in zwei Stunden Spielzeit der TSV Illertissen mit der Höchststrafe bedacht. Ann-Katrin Ziegler blieb genauso wie Sylke Gärtner und Sandra Jörke ohne Satzverlust, Sandra Koberstein zeigte sich in zwei Fünfsatzspielen für die raren Spannungsmomente zuständig. An diesen mangelte es dann am Folgetag gegen den SV Deuchelried II nicht. Strategisch stellte man die noch angeschlagene Christiane Lay am vorderen Paarkreuz auf, um an den hinteren Positionen schlagkräftiger zu sein. Der Schachzug ging bis zum 5:5 auf, dann punktete im letzten Einzeldurchgang aber nur noch Sandra Koberstein – Endstand 6:8. „Ersatzgeschwächt tun wir uns in der Liga natürlich schwer“, sagte Teamkapitän Sylke Gärtner, „die kommenden Wochen stehen bei uns erst einmal im Zeichen des Abstiegskampfs.“
„Das war ein richtungsweisendes Spiel, das wir eigentlich nicht hätten verlieren dürfen“, resümierte Ullrich Gotsch die bittere 7:9-Niederlage gegen Landesklasse-Mitaufsteiger TTC Mühringen II. Der verpassten 3:0-Führung aus den Doppeln trauerte man durchaus hinterher. Simon Gotsch und Timo Gotsch hatten gegen Frank Bolanz/Torsten Kern lange alle Trümpfe in der Hand, doch eine 6:1-Führung in Durchgang fünf reichte nicht. Auch beim Einzel von Gerd Jäger entschieden Nuancen, seinem Gegner Torsten Kern merkte man die siebenmonatige Wettkampfpause an, doch er kam nach 0:2-Satzrückstand immer besser ins Spiel. Simon Gotsch ließ beim sehenswerten Fünfsatzkrimi gegen Daniel Geissel einen Matchball ungenutzt, dafür punkteten Damir Stefanac und Gerd Jäger (beide gegen Frank Bolanz), Timo Gotsch (2) und Tim Werum. Am Ende fehlte ein Spielgewinn zum Mindestziel eines Remis.