Wer gedacht hätte, dass Verbandsliga-Aufsteiger TTV Gärtringen nach fünf Spieltagen mit 10:0 Punkten ganz vorne mit dabei ist, wäre von vielen wohl insLand der Träume geschickt worden.
Mit dem Verbandsliga-Team auf Erfolgskurs: Justin Kühne (Foto: © Volker Arnold)
Doch irgendwie läuft es derzeit beim TTV, der nun auch deutlich mit 9:1 die Auswärtshürde TTC Ottenbronn übersprang. Dass an der nicht zu erwartenden Erfolgsserie auch die Neuzugänge Michael Kocheisen und Ann-Katrin Ziegler einen nicht unerheblichen Anteil haben, liegt angesichts derer überzeugenden Auftritte auf der Hand. In Ottenbronn war es aber auch das Spitzenpaarkreuz mit Tim Holzapfel und Justin Kühne, das frühzeitig die Akzente setzte. „Es war schon wichtig, dass wir gleich in den ersten Einzeln ein Zeichen setzen konnten, allerdings waren diese Spiele recht eng“, meinte Kapitän Tim Holzapfel rückblickend. Justin Kühne spielte gegen Sebastian Krumtünger stark auf, hatte nur im zweiten Durchgang eine Talsohle zu durchschreiten. Tim Holzapfel fand zu Beginn gegen Michael Holzhausen nicht ins Spiel (7:11), steuerte dann mit einem 11:8, 11:7 und 11:8 doch noch dem wichtigen Sieg entgegen. Am mittleren Paarkreuz musste sich Michael Kocheisen einem selbstbewusst aufspielenden Achim Kappler erwehren, erst im entscheidenden fünften Satz verbuchte Kocheisen das bessere Ende für sich (9:11, 11:8, 11:8, 9:11 und 11:8). Während Jens Seidel und Ann-Katrin Ziegler ungefährdete Dreisatzsiege einfuhren, hatte Tomislav Konjuh gegen Florian Stehling am meisten zu knabbern. Was auch daran gelegen haben könnte, dass Konjuh am Vortag bei seinem Debüt in der Landesklasse-Zweiten ein paar Körner liegenließ. Rechtzeitig drehte er aber die Partie beim 9:11, 9:11, 11:9, 11:5 und 11:5 noch um. Tim Holzapfel machte dann mit seinem Viersatzerfolg über Sebastian Krumtünger den fünften Gärtringer Saisonsieg perfekt. „Der Fokus gilt nun dem Pokalspiel am Dienstag gegen Weil der Stadt und danach blicken wir mit viel Selbstbewusstsein und Motivation dem kommenden Doppelspieltag entgegen“, sagt Tim Holzapfel. Dort geht es unter anderem am Sonntag gegen den SSV Ulm 1846, der sich am Wochenende im Spitzenspiel gegen den TTC Ergenzingen (9:4) zum Titelfavoriten Nummer eins entpuppte.
„Wir haben uns das Leben lange selbst schwer gemacht“, meinte TTV-Spieler Damir Stefanac nach dem überaus wichtigen 9:4-Heimerfolg der Gärtringer Landesklasse-Zweiten über den CVJM Grüntal, mit dem man dadurch im Tabellenkeller die Plätze tauschte. Der erste Saisonsieg kam für den TTV zur richtigen Zeit, nachdem zuletzt der Frustpegel doch schon recht hoch war. Kurios verlief der Start in den Doppeln, als die Top-Doppel beider Vereine etwas überraschend passen mussten. Gerd Jäger und Damir Stefanac hatten gegen Raphael Gukelberger/Pascal Bestges den Sieg schon auf dem Schläger, mit 10:12 ging aber der Entscheidungssatz weg. Dafür sprangen Tomislav Konjuh/Ullrich Gotsch beim Viersatzerfolg über Fabio Gruber/Paul Olexenko in die Bresche. Beim Youngster-Doppel Simon Gotsh/Timo Gotsch fehlte wie in der Vorwoche das gewisse Quäntchen, diesmal ließen sie gegen Moritz Blumenstock/Dirk Sailer drei Matchbälle ungenutzt (11:4, 7:11, 6:11, 11:6, 11:13). In den Einzeln wendete sich schnell wieder das Blatt, der erstmals im Landesklasse-Team eingesetzte Tomislav Konjuh gewann ebenso wie Gerd Jäger glatt in drei Sätzen. Dramatik dann später am hinteren Paarkreuz: Beinahe wäre bei Ullrich Gotsch der vielzitierte Knoten geplatzt, aber drei Matchbälle reichten nicht zum Erfolg über Pascal Bestges. Dafür bewies dessen Neffe Timo Gotsch Nervenstärke, als er Grüntals langjährigen Topmann Dirk Sailer mit 10:12, 11:8, 11:9, 5:11 und 12:10 in die Knie zwingen konnte. Im zweiten Durchgang glänzte der TTC durch Effektivität: Tomislav Konjuh und Damir Stefanac gewannen ihre Fünfsatzkrimis und Gerd Jäger sowie Simon Gotsch beseitigten am Ende alle letzten Zweifel.
Die Männer III des TTV standen im Bezirksklasse-Auswärtsspiel beim TSV Steinenbronn auf verlorenem Posten, beim 4:9 punkteten lediglich zwei Doppel zu Beginn sowie in den Einzeln Michael Breitmeyer und Oliver Pfister.
Dafür lief es bei der fünften Mannschaft, die Tabellenführer SV Böblingen VI beim 8:8 den ersten Punktverlust beibrachte. Ersatzverstärkung Karl-Heinz Ardelt agierte am vorderen Paarkreuz souverän, auch Lars Seufert holte zwei Einzelpunkte. Je einmal trugen sich Patrick Gotsch, Andreas Ott und Till Baumann in die TTV-Siegerliste ein. Trotz 8:5-Führung reichte es am Ende jedoch nicht zum ganz großen Coup.