(tho) Das Gäuderby in der Männer-Landesliga wurde zu einer einseitigen Angelegenheit. Klar mit 9:2 setzte sich die VfL-Erste im Kellerduell gegen die Gärtringer Zweite durch, die nun ihrerseits auf einem Abstiegsplatz überwintert.
Wohlwissend, dass der zuletzt oftmals aus beruflichen Gründen pausierende Martin Gerlach diesmal im Team des VfL stand, wusste der TSV Gärtringen um die Schwere der Aufgabe beim VfL. Die Herrenberger, mit bis dato erst einem Saisonsieg, standen mit dem Rücken zur Wand, deutlich mehr Druck lastete auf ihren Schultern.
Ohne Thomas Roll, der sich mit einer Rippenverletzung (Haarriss) herumplagt, dafür mit Edgar Jüngling, der Nummer zwei aus dem Bezirksliga-Team, stellte der VfL eine ungewohnte, jedoch sehr spielstarke Formation auf. Mit der notwendigen Mischung aus Konzentration und einer gewissen Lockerheit hatte man beim TSV Gärtringen dennoch das Ziel, die Partie offen zu gestalten. Dieser Schuss ging aus Sicht der Gäste gleich mal nach hinten los. Alle drei Doppel gingen an den Gastgeber, was im Tischtennis einer kleinen Vorentscheidung gleich kommt. Eine sehenswerte Auseinandersetzung lieferten sich dabei Martin Gerlach und Jochen Kugler mit dem TSV-Duo Thomas Holzapfel/Siggi Stefany, das die Herrenberger mit 11:7 im fünften Satz für sich entschieden. Auch Baier/Fallscheer, das in dieser Saison stärkste Doppel des VfL, gab sich gegen Pfister/Scheuerle keine Blöße, gewann in vier Sätzen. Streubel/Jüngling besorgten das 3:0. Nur kurzzeitig kam im Lager des TSV noch einmal Hoffnung auf, dem Spiel noch die Wende zu geben. Nach verlorenem ersten Durchgang drehte Gärtringens Kapitän Wolfgang Barwig auf, gewann gegen Martin Gerlach in vier Sätzen. Viel mehr hatte der Aufsteiger im weiteren Verlauf nicht zu bieten. Ralph Pfister, in der Vorrunde der Punktegarant beim TSV, tat sich erwartungsgemäß schwer gegen den Herrenberger Abwehrbeton um Martin Gerlach und Horst Grünewald. Obwohl der 67-jährige Horst Grünewald grippegeschwächt nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war und auf einen Einsatz im Doppel verzichtete, stand er in den Einzeln seinen Mann. Jürgen Baier und Elmar Fallscheer, das starke mittlere Paarkreuz des VfL, ließ gegen Siggi Stefany und Thomas Holzapfel wenig Zweifel an den Siegern aufkommen. So war es Gärtringens Nummer fünf Martin Scheuerle vorbehalten, gegen Edgar Jüngling die Niederlage freundlicher zu gestalten. Scheuerle gewann nach feiner Einzelleistung in drei Sätzen. Nach zweieinhalb Stunden stand der Herrenberger 9:2-Sieg auf dem Spielprotokoll und Spieler sowie Zuschauer konnten sich dem A-Klassen-Spitzenspiel der Herrenberger Dritten gegen den TSV Steinenbronn (9:7) zuwenden.
Horst Grünewald: ‚Auf einen Sieg hatte ich im Vorfeld spekuliert. Jedoch hat keiner aus unserem Team damit gerechnet, dass wir in dieser Höhe gewinnen würden.' Beim TSV Gärtringen II erlitt die Euphorie aus der Vorrunde nach den zwei empfindlichen Niederlagen in Schwenningen und nun in Herrenberg einen herben Dämpfer. Mit 4:14 Punkten findet sich der Neuling auf einem Abstiegsplatz wieder. Ob man sich in der Rückrunde im Abstiegskampf weiter am VfL Herrenberg orientieren kann, ist fraglich, da Martin Gerlach auf Grund einer beruflichen Veränderung in der zweiten Saisonhälfte wieder alle Spiele bestreiten wird. Mit ihrem Spitzenspieler wird der VfL in der Lage sein, im weiteren Saisonverlauf den einen oder anderen Platz gut zu machen.
Die Ergebnisse am Spitzenpaarkreuz: Gerlach - Barwig 11:3, 6:11, 8:11, 4:11; Grünewald - Pfister 6:11, 11:8, 11:6, 11:3; Gerlach - Pfister 11:7, 10:12, 11:7, 11:7; Grünewald - Barwig 11:7, 13:11, 11:6.