Es ist eher unüblich, dass wenige Tage vor Weihnachten in den einzelnen Verbandsspielklassen noch um Punkte geschmettert wird. Dieses Jahr ist das anders: Auf Grund der LIEBHERR Europameisterschaften, die im September in Stuttgart über die Bühne gingen, wurde ein weiterer Vorrundenspieltag in die Vorweihnachtszeit verlegt. Dieser Spieltag hat es aus Sicht der Gärtringer Aktiven-Teams wahrlich in sich.
Drei Partien – drei Mal Spannung, die Gärtringer Teams auf Verbandsebene stehen am Samstag in der Peter-Rosegger-Halle (jeweils ab 18 Uhr) noch einmal vor großen Hürden. Eine vorweihnachtliche Bescherung in Form von jeweils zwei Punkten wird dabei von jeder Gärtringer Mannschaft angestrebt. Die Verbandsliga-Frauen haben bislang eine wenig zufriedenstellende Hinrunde absolviert. Zu Beginn setzte es klare Niederlagen, später, als der Aufsteiger sich an die raue Verbandsliga-Luft gewöhnte, unterlag man oftmals sehr unglücklich. Kurz vor der Winterpause stehen für den TSV bescheidene 2:14 Punkte auf dem Konto, das Abstiegsgespenst sitzt dem Team um Mannschaftsführerin Sylke Gärtner im Nacken. Am Samstag geht es zuhause gegen den TTC Gnadental, ebenfalls Aufsteiger und ebenfalls erst mit zwei Pluspunkten bestückt. Die Gäste aus dem Kreis Schwäbisch Hall ließen zuletzt mit einem Sieg über die TTG Süssen aufhorchen, mussten ansonsten aber stets empfindliche Niederlagen einstecken. Von der Papierform sollte der TSV in Bestbesetzung mit Sylke Gärtner, Sandra Ryll, Katja Stierle und Heike Seyboth der erhoffte Befreiungsschlag gelingen, der in punkto Klassenerhalt wieder alle Optionen offen halten würde.
Sieben Mann sind es, die dem Gärtringer Landesliga-Team in dieser Saison zumeist zur Verfügung stehen, dabei wechselten sich Eberhard Schöffler und Ingo Gotsch zumeist ab. Die Frage, welcher der beiden am kommenden Samstag spielt, erübrigt sich diesmal. „Der Sportarzt diagnostizierte einen Tennisarm, ich mach zur Zeit beim Physio eine Elektrotherapie und Dehnübungen“, so Eberhard Schöffler. Für den Herrenberger ist die Hinrunde erst einmal beendet, im Heimspiel gegen den TV Rottenburg bleibt ihm nur die Zuschauerrolle. Mit 8:2 Punkten in die Saison gestartet, landeten die Gärtringer zuletzt auf dem Boden der Tatsachen, als man in drei Partien hintereinander sieglos blieb. Angesichts der recht ausgeglichenen Liga, in der beinahe jeder jeden schlagen kann, ist Ullrich Gotsch mit seinen Mannen derzeit gezwungen, den Blick nach hinten nicht zu verlieren. Gotsch: „Die Teams, die derzeit gegen den Abstieg kämpfen, waren in der letzten Saison eher in der oberen Tabellenhälfte angesiedelt, dementsprechend müssen wir auf der Hut sein.“ Der TV Rottenburg (11:5 Punkte) ist derzeit Dritter, steht um zwei Punkte besser da als der TSV und wird nur mit einer hochkonzentrierten Leistung zu bezwingen sein. Der Afrikaner Abass Ekun ist indes eher unschlagbar, er gab in den letzten fünf Jahren gerade einmal neun (!) Einzel ab. Auch am mittleren und hinteren Paarkreuz sind die Gäste ähnlich gut besetzt wie der TSV, so dass mit einer hart umkämpften Begegnung zu rechnen ist, in der die Entscheidung durchaus erst im Schlussdoppel fallen könnte.
Gäuderbys gab es in dieser Saison schon in Hülle und Fülle, die Teams aus Gärtringen, Herrenberg, Oberjettingen, Mötzingen, Kuppingen und Rohrau trafen in den unterschiedlichsten Spielklassen recht oft aufeinander. Eines der wichtigsten Derbys steigt am Samstag, wenn die Bezirksliga-Zweite des TSV Gärtringen auf den VfL Oberjettingen trifft. Siebter gegen Zehnter – die Abstiegsangst sitzt derzeit beiden Teams im Nacken. Während die Gärtringer in punkto Personal noch den einen oder anderen Trumpf in der Hinterhand haben, zählt der VfL auf sein bewährtes Stammpersonal. Michael Knof, Steffen Fortenbacher und Stefan Haag, aufgestellt an den Positionen eins bis drei, glänzten bislang mit starken Leistungen und sind der Bezirksliga in jeder Hinsicht gewachsen. Etwas anders sieht dies an den hinteren Positionen aus, wo oftmals Punkte gelassen werden. Gegen den TSV Gärtringen II soll dies möglichst vermeiden werden, dann läge ein Erfolgserlebnis in Griffweite. Der Gärtringer Kapitän Wolfgang Barwig will mit seinem Team dagegen halten und möglichst gewinnen, um den Abstand zu den Abstiegsplätzen vorentscheidend auszubauen.