Der Tischtennissport beim TSV Gärtringen befindet sich weiterhin auf dem aufsteigenden Ast. Allein ein Blick in die Peter-Rosegger-Halle an einem Trainingsabend bestätigt diese Behauptung. Im Mannschaftsspielbetrieb gehen in dieser Saison rekordverdächtige dreizehn Aktiven-Teams an den Start. Da verwundert es nicht, dass die Verantwortlichen beim TSV bei ihren Heimspielen mehr und mehr auf den Sonntag ausweichen. Am kommenden Wochenende sind es gleich neun Heimspiele, die von Freitag bis Sonntag in Gärtringen über die Bühne gehen.
Eines der wichtigsten Spiele steht jedoch auswärts auf dem Programm. Die Verbandsklasse-Frauen streiten sich mit dem VfL Sindelfingen II um die Meisterschaft, beide Teams dominieren die Liga scheinbar nach Belieben. Da die Gärtringerinnen am vergangenen Samstag das Spitzenspiel mit 8:6 für sich entschieden, gelang es ihnen, nach Punkten auf den VfL aufzuschließen. Somit dürfte das Spielverhältnis über den Titel entscheiden. Es sei denn, eines der Teams erlaubt sich an den restlichen vier Spieltagen einen unvorhergesehenen Ausrutscher. Während die Sindelfingerinnen am Wochenende spielfrei sind, konzentriert sich das Gärtringer Quartett auf die Aufgabe beim traditionsreichen TSV Betzingen (Samstag, 18:30 Uhr, Hans-Roth-Turnhalle, Reutlingen-Betzingen). In Betzingen wurde in den 80er- und 90er-Jahren erfolgreich in der Frauen-Bundesliga agiert, unter anderem wurde 2001 mit Qianhong Gotsch der Europapokal gewonnen. Das ist allerdings Schnee von gestern: Derzeit spielen die Frauen I in der Regionalliga, die zweite Mannschaft steckt als Liga-Neuling im Abstiegskampf in der Verbandsklasse – und darf nun gegen Gärtringen ran. Sollten die Betzinger nicht ihre Geheimwaffen Ellen Krämer und Maribel Martin aus dem Hut zaubern, die bislang noch kein Spiel in dieser Saison bestritten haben, sollte der TSV seiner Favoritenrolle im Normalfall gerecht werden.
In der Bezirksliga bestreiten die Frauen II ihr vorletztes Heimspiel in dieser Saison, schielen dabei weiterhin auf den dritten Platz. Der Gegner kommt aus Klosterreichenbach und hat bislang noch keine Partie gewonnen. Insofern sollten für Kapitän Sylvia Bögel und ihr Team zwei weitere Zähler auf der Habenseite herausspringen. Spielbeginn ist um 18 Uhr in der Peter-Rosegger-Halle.
Zur gleichen Zeit treffen die Landesliga-Männer auf Aufsteiger TSV Kusterdingen mit Spitzenspieler Frank Kapelle, der zu früheren Zeiten schon einmal in der zweiten Liga spielte. Kapelle hat unlängst auf Grund von Rückenproblemen eine Partie kampflos abgeben müssen, kam zuletzt aber gegen Herrenberg beim 9:7-Sieg wieder in die Gänge. Der TSV, der einen derart souveränen Topspieler nicht in seinen Reihen hat, möchte mit einem ausgeglichen stark besetzten Team dagegen halten. In der Vorrunde gelang dies, wenngleich der 9:7-Erfolg lange auf des Messers Schneide stand. Allein der 4:0-Bilanz aus den Doppeln war es zu verdanken, dass man beide Zähler von der Alb entführen konnte. Der TSV macht sich nun abermals auf einen heißen Tanz gefasst, zumal den Kusterdingern bei derzeit 6:18 Punkten das Wasser bis zum Halse steht. Daumen drücken ist derweil beim VfL Herrenberg angesagt, der mit 9:15 Punkten ebenfalls im Abstiegsstrudel steckt und gerne einen Gärtringer Erfolg sehen würde. Ungeachtet dessen will TSV-Kapitän Ullrich Gotsch mit seinem Team die Vizemeisterschaft nicht aus den Augen verlieren. Tabellenführer TV Rottenburg dürfte auf dem Weg zum Titel nicht mehr aufzuhalten sein, der mögliche zweite Platz ist für die Gärtringer derweil Motivationsspritze genug.
Kräftig gerupft wurden in letzter Zeit die Bezirksliga-Männer. Ohne ihre Spitzenspieler Hans-Peter Werum, der zuletzt verletzt war, und Jürgen Bögel, der auch im Landesliga-Team eingesetzt wird, ist die TSV-Zweite nur die Hälfte wert. Seit dem ersten Spieltag konzentriert man sich beim TSV auf den Klassenerhalt, gegen die stärksten Teams der Liga setzte es dagegen häufig schmerzhafte Niederlagen. Nun trifft man am Sonntag nachmittag (14:00 Uhr) mit der SpVgg Weil der Stadt auf einen vermeintlich ebenbürtigen Gegner. Da Gärtringens Kapitän Wolfgang Barwig verletzungsbedingt noch nicht zum Schläger greifen kann, befindet man sich gegen die Keplerstädter womöglich erneut in der Außenseiterrolle.
Die Männer III absolvierten bislang eine eher durchwachsene Saison in der A-Klasse, zuweilen wurde man unter Wert geschlagen. Immerhin haben Thomas Fink & Co. zuletzt mit guten Ergebnissen aufhorchen lassen, so dass dem Abstiegsgespenst ein Schnippchen geschlagen wurde. Wer weiß, vielleicht kann der TSV im Titelrennen das Zünglein an der Waage spielen. Jedenfalls will man im Heimspiel gegen Meisterschaftsanwärter TSV Waldenbuch (Sonntag, 10 Uhr) keinen Boden preisgeben.
Es ist so gut wie sicher, dass Gärtringens Vierte in der kommenden Saison auch wieder in der A-Klasse spielen wird. Zusammen mit dem SV Magstadt II spielt man in der B-Klasse eine dominierende Rolle. Bei zwei zu ermittelnden Aufsteigern kann der TSV um Kapitän Markus Siehr schon einmal den Sekt kalt stellen. Erst recht, wenn der kommende Doppelspieltag erfolgreich abgeschlossen wird. Zuerst geht es am Samstag zum Fünften SV Böblingen VI (18 Uhr, Tischtenniszentrum am Silberweg), dann empfängt man am Sonntag um 10 Uhr die SpVgg Weil der Stadt III. Zwei Siege – und der Aufstieg wäre beschlossene Sache.
Klassenkamerad TSV Gärtringen V trifft in eigener Halle auf den GSV Maichingen, der tief im Schlamassel steckt (Samstag, 18 Uhr). Michael Gross & Co. werden keine Rücksicht auf das sportliche Dilemma des Gegners nehmen, eher möchte man an die zuletzt gezeigten starken Leistungen anknüpfen.
Den Spieltag komplettieren neben den Männern VII (Heimspiel gegen Maichingen II) und den Männern VIII (gegen Magstadt III) die Senioren, die bereits am Freitag abend die Tabellenführung in der Bezirksklasse übernehmen könnten. Mit dem VfL Oberjettingen wartet hier aber eine harte Nuss auf das Team um Mannschaftsführerin Katja Stierle (20 Uhr).