Sylke Gärtner musste zwei Mal nachfragen. „Sind wir wirklich noch aufgestiegen?“ Etwas, was die Gärtringer Tischtennisfrauen im Grunde nicht für möglich gehalten hatten, ist bei einem Blick auf die druckfrische Ligeneinteilung im Verband doch noch eingetreten: Als Drittplatzierte der Verbandsklasse gelang im Nachgang noch der Aufstieg in die Verbandsliga.
Als Außenstehender weiß man nicht so recht, was man momentan von der Situation im Damen-Tischtennis halten soll. Immer öfter ziehen Vereine ihre Damenteams aus dem Punktspielbetrieb zurück. Diesmal endete beispielsweise beim TTC Bietigheim-Bissingen eine Ära, das bisherige Drittligateam backt nun in der Verbandsklasse Nord kleinere Brötchen. Der Wechsel der Kaufmann-Schwestern zur SV Böblingen hat in diesem Fall auch dazu beigetragen. Auch der bisherige Oberligist TTC Dietlingen mit Eva Rentschler und Nadjana Schneider (die nun beide in Sindelfingen spielen) verschwand von der Bildfläche. Folglich dürfen andere Teams nachrücken – wie beispielsweise der TTV Gärtringen, der als Tabellendritter der Verbandsklasse grundsätzlich seine Bereitschaft signalisierte, bei Bedarf in der Verbandsliga an den Start zu gehen. Und so kam es nun.
„Das ist natürlich eine coole Sache“, sagte Mannschaftsführerin Sandra Jörke, als die frohe Kunde die Runde machte. Allerdings wohlwissend, dass man nun in einer Zehnerliga spielt und bei achtzehn Punktspielen (bisher 14) einen deutlich höheren Aufwand zu betreiben hat. Sylke Gärtner freute sich just an ihrem Geburtstag über die Nachricht. „Da hat sich das Kämpfen in der ausgeglichenen Liga auf jeden Fall gelohnt. Und das Ganze passt natürlich super mit dem Wechsel von Theresa Preston zu uns zusammen.“ Die ehemalige Spielerin des TSV Untergröningen darf nun wider Erwarten in der höchsten württembergischen Spielklasse ihr Debüt für den TTV geben. Und Gärtringens langjährige Spielerin Christiane Lay ergänzte mit einem ironischen Unterton: „Oh weh, dann müssen wir jetzt ja so langsam mit der Saisonvorbereitung starten.“