Es läuft derzeit irgendwie nicht so recht für den TTV Gärtringen in der Verbandsliga. Die eigenen Ergebnisse sind das eine, wobei zuletzt die Niederlagen gegen die Topteams der Liga einkalkuliert wurden. Am Wochenende unterlag die TTV-Erste mit 5:9 beim TTC Ergenzingen. Noch gravierender auf den sich immer mehr zuspitzenden Abstiegskampf wirken sich die teilweise überraschenden Ergebnisse der Konkurrenz aus.
Tim Holzapfel (links) und Justin Kühne: Ein Punkt am Spitzenpaarkreuz war zu wenig, um in Ergenzingen etwas zu reissen (Foto: ©Volker Arnold)
Überraschte zuletzt der SSV Reutlingen mit einer 3:1-Punktebilanz gegen die Teams aus Altshausen, mussten eben jene Reutlinger nun beim Vorletzten TV Calmbach eine 1:9-Schlappe einstecken. Der Relegationsplatz acht, auf den die Gärtringer zuletzt fast schon abonniert waren, ist mittlerweile kein sicherer Hafen mehr. „Vor uns stehen nun die entscheidenden Wochen“, sagte Gärtringens Kapitän Tomislav Konjuh in Hinblick auf die vier noch verbliebenen „Big point“-Spiele in dieser Saison. „Vor allem ist es wichtig, dass wir fit und gesund bleiben“, so Konjuh weiter. Beim Spiel in Ergenzingen war dies keine Selbstverständlichkeit – hüben wie drüben.
So musste der TTV auf Lutz Wolkober (krank) verzichten, für ihn sprang Jürgen Schaible, der Kapitän der zweiten Mannschaft, in die Bresche. Bei den Ergenzingern deuteten bereits vor den ersten Ballwechseln die beiden Spitzenspieler Christoph Hörmann und Jochen Raff an, nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte zu sein. „Teilweise spielten sie dann trotzdem wie junge Götter“, sagte Tomislav Konjuh. Einzig Tim Holzapfel konnte in seinem Einzel gegen Hörmann (14:12, 5:11, 4:11, 12:10, 11:9) etwas Kapital aus der Thematik schlagen. Am mittleren Paarkreuz war der TTC Ergenzingen tatsächlich nicht ganz auf der Höhe, Gärtringens Jens Seidel und Tomislav Konjuh ergatterten gegen Moritz Schulz und Michael Oehler die Optimalausbeute von vier Punktgewinnen. Am hinteren Paarkreuz waren die Ergenzinger derweil obenauf. Gerd Jäger fand dabei in seinen beiden Einzeln gegen „Bollwerk“ Fabian Schnaidt und dessen Bruder Dominik nie so richtig Zugriff. So setzte es am Ende eine verdiente 5:9-Niederlage für den TTV, die noch etwas knapper ausgefallen wäre, wenn zu Beginn ein Doppel gekommen wäre. Aber Tomislav Konjuh/Gerd Jäger brachten gegen die Schnaidt-Brüder eine 2:0-Satzführung nicht durch. „Immerhin haben wir uns besser verkauft als in der Vorrunde“, nahm Tomislav Konjuh einen positiven Aspekt mit.
Solche Spiele wie das des TTV Gärtringen II beim SV Glatten lassen – unabhängig vom Ergebnis – die Tischtennisherzen höherschlagen. In einem vierstündigen Landesklasse-Abstiegskrimi behielt der TTV beim Schlusslicht mit 9:7 die Oberhand. „Wir hätten das Spiel mit 9:4 gewinnen können, wenn wir frühzeitig unsere Matchbälle nutzen, wir hätten aber auch genauso gut mit 7:9 verlieren können“, sagte Ullrich Gotsch, der im Nachgang von einem „enorm spannenden, hart umkämpften, aber immer fairen Spiel“ sprach. Aus Gärtringer Sicht waren die Voraussetzungen vor dem Spiel klar: Nur ein Sieg hilft weiter, um im Kampf um Relegationsplatz acht gegenüber der Konkurrenz weiter in der Pole-Position zu bleiben.
Allein die Satzverläufe in den Anfangsdoppeln verdeutlichen, wie eng es im Schwarzwald zur Sache ging. Andreas Dannwolf/Ullrich Gotsch brachten ihr Doppel nach Hause, die beiden anderen TTV-Doppel unterlagen in jeweils fünf Sätzen. In einem Geduldsspiel zweier eher abwartend agierenden Routiniers ließ Anka Mutke im vierten Durchgang gegen Erkan Kiris zwei Matchbälle liegen, ebenso Ullrich Gotsch gegen Artjöm Töws. Das mit Abstand interessanteste Duell lieferte sich Ersatzverstärkung Wolfgang Barwig mit Marc Koppe. Beim Showdown in der Verlängerung des Entscheidungssatzes wurden – beinahe schon slapstickmäßig – beiderseits die Matchbälle „vergeigt“, in dem auf klarer Vorteilsseite der gewinnbringende Punkt leichtfertig verspielt wurde. Am Ende setzte sich Barwig mit 17:15 durch. Ungeachtet der diversen Krimis zog Andreas Dannwolf wieder einmal sein Spiel durch, ebenso Tim Werum am hinteren Paarkreuz. Dannwolf blieb in den Spitzeneinzeln ohne Satzverlust. In einem dramatischen Schlussdoppel sahen sich Andreas Dannwolf/Ullrich Gotsch gegen Ralf Fuchs/Erkan Kiris lange auf der Verliererstraße. Auch im fünften Satz beim Stand von 4:7, als eine Auszeit noch die Wende brachte – 11:9.
In der Kreisliga B lieferte sich die Gärtringer Fünfte mit der SG Renningen-Malmsheim III ein spannendes Mittelfeldduell. Nach Sätzen hatte der Gegner mit 33:27 die Nase vorn, nach Punkten trennte man sich leistungsgerecht mit 8:8. Vorteile hatte der TTV in den Doppeln und am mittleren Paarkreuz (jeweils 3:1), an den hinteren Positionen waren die Renninger besser. Für die Gärtringer Einzelerfolge sorgten Michael Gross (2), Patrick Gotsch, Timo Gotsch und Andreas Ott.