Was die Mitgliederzahl angeht, ist der Gärtringer Tischtennisverein (TTV) ohne Delle durch die Corona-Pandemie gekommen, der Mitgliederstand pendelt sich bereits seit Jahren um die 150 ein. Noch nicht zu alter Stärke zurückgekehrt ist derweil die Trainingsbeteiligung. Die größten Bauchschmerzen bereiteten zuletzt die Finanzen. Eine Beitragsanpassung war unumgänglich und wurde von den über dreißig Anwesenden bei der Mitgliederversammlung auch einstimmig befürwortet.
Neben den Kosten für den Spielbetrieb und die alljährlichen materiellen Anschaffungen schlug zuletzt die Vertragserweiterung mit Jugendtrainer Martin Keller ins Kontor, zudem fiel die eine oder andere Veranstaltung ins Wasser. Als eine der Maßnahmen zur Konsolidierung entschied man sich im Vorstand, bis auf Weiteres keine Stelle im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres oder im Bundesfreiwilligendienst mehr auszuschreiben. „Ungeachtet dessen steuern wir aktuell auf ein strukturelles Defizit von etwa 4 000 Euro im Jahr zu“, erläuterte der Erste Vorsitzende Maximilian Bühler die monetäre Gemengelage. Weitere Einsparungen seien jedoch kaum möglich, das Finanzpolster droht bis Mitte 2025 vollständig aufgezehrt zu sein.
Nachdem seit der Gründung als eigenständiger Verein im Jahr 2012 keine Beiträge erhöht wurden, entschied man sich nun für eine entsprechende Anpassung, mit der man sich laut Vorstandsteam im Vergleich zu anderen Vereinen immer noch „gut sehen lassen kann“. So beträgt der Jahresbeitrag eines Erwachsenen zukünftig 130 Euro, der eines (ersten) Kindes 75 Euro. „Es ist uns wichtig, weiterhin ein qualitativ hochwertiges Jugendtraining anbieten zu können“, sagte Jugendleiterin Christiane Lay in Bezug auf das Engagement von Trainer Martin Keller, der mittlerweile auf Minijob-Basis tätig ist. Eine Steigerung der Einnahmen soll zukünftig außerdem durch erhöhte Sponsoren-Akquise erfolgen.
Einen gewissen Handlungsbedarf sehen die Verantwortlichen derzeit in der Auffrischung des Vereinslebens. Zuletzt mangelte es vor allem an der Trainingsbeteiligung. „Es gilt die Attraktivität des Vereins zu steigern. Wir können nur alle Mitglieder ermutigen, sich hier mit den unterschiedlichsten Ideen einzubringen“, sagte Maximilian Bühler. Aus sportlicher Sicht kann sich das vergangene Spieljahr sehen lassen: Die Verbandsliga-Männer schafften in einem furiosen Saisonfinale den Klassenerhalt, im Einzelsport wurde Anka Mutke Vize-Weltmeisterin bei den Senioren und im Nachwuchsbereich geht es auch in der kommenden Saison wieder mit mindestens vier Mannschaften ins Rennen.
Der Vorsitzende Maximilian Bühler mit dem scheidenden Kassierer Jürgen Häffner
Organisatorisch befindet sich der TTV in einem weiterhin soliden Zustand. Das Vorstandsteam kann mit einem Mix aus jungen Ehrenamtlichen und erfahrenen Kräften aufwarten. Michael Breitmeyer trat für Jürgen Häffner die Nachfolge als Kassierer an, Häffner zeigte sich 32 Jahre lang für die Finanzen in TSV und TTV verantwortlich. „Dabei gingen etwa 450 Beitrittserklärungen über meinen Tisch und es wurden etwa 10 000 Bälle angeschafft“, blickte Jürgen Häffner auf seine Amtszeit zurück.
Einstimmig wurden die folgenden Mitglieder für eine weitere Amtsperiode in ihren Positionen (wieder-)gewählt: Maximilian Bühler (Erster Vorsitzender), Patrick Gotsch (Zweiter Vorsitzender), Jonathan Stober (Leiter Spielbetrieb), Christiane Lay (Jugendleiterin), Michael Breitmeyer (Kassierer), Sylvia Bögel (Schriftführerin), Thomas Holzapfel (Pressewart), Thomas Fink, Jürgen Lay (Beisitzer), Jürgen Bögel (Festwart), Kassenprüfer sind nun Charly Koch und Jürgen Häffner.
Matthias Bock betonte die Wichtigkeit eines Sportvereins. „In aktuellen Zeiten kommt der Sozialfunktion eine immense Bedeutung zu“, sagte der stellvertretende Bürgermeister und berief sich auf den zuletzt im Gemeinderat präsentierten Schulbericht. „Die Schulsozialarbeit wird entlastet durch Vereine, die viele Probleme abfedern oder gar nicht erst entstehen lassen.“
Ehrungen für 40 Jahre Mitgliedschaft: Sandra Jörke, Ingo Gotsch, Vorsitzender Maximilian Bühler, Jürgen Häffner
Für 15-jährige Verbundenheit mit dem Tischtennissport in Gärtringen wurden Lars Seufert, Katja Stierle und Sabrina Hohl geehrt, auf stolze vier Jahrzehnte blicken Ingo Gotsch, Jürgen Häffner, Sandra Jörke und Martin Scheuerle zurück. Im Anschluss an den offiziellen Teil wurden die Mannschaftsaufstellungen für die kommende Saison besprochen. Mit sechs Herrenteams und einer Damenmannschaft gehört man weiterhin zu den größten Vereinen im Bezirk Böblingen.