Ging es um die Vergabe des Prädikats „wertvollster Spieler eines Vereins“, würde Andreas Dannwolf beim TTV Gärtringen sicherlich eine der ganz vorderen Positionen einnehmen. Allein der Blick auf die Statistik belegt dies: In der vergangenen Saison absolvierte das langjährige Vereinsmitglied satte 32 Pflichtspiele für den Verein. In Tischtennisligen, in denen Stammspieler normalerweise zwischen 16 und 20 Partien austragen, ist dies ein mehr als beachtliches Pensum. Andreas Dannwolf TTV Gärtringen 02
Absolviert ein rießiges Wettkampfpensum: Andreas Dannwolf (Foto: ©Volker Arnold)

Eins ist sicher: Fehlende Wettkampfpraxis kann bei Andreas Dannwolf nicht der Grund sein, wenn es sportlich einmal nicht so berauschend läuft. Wohl eher besteht bei ihm ein gewisses Risiko der „Überspieltheit“, die dafür sorgen könnte, dass man in einer Partie mal nicht das notwendige Gefühl für den kleinen Plastikball aufbringt. So wie zuletzt im Landesklasse-Spiel der Gärtringer Männer II gegen die TTG Unterreichenbach-Dennjäch, als er zum ersten Mal seit dem Aufstieg im vergangenen Jahr beide Einzel am Spitzenpaarkreuz abgeben musste. „Da war ich nach fünf Punktspielen in sechs Tagen einfach etwas platt“, gibt der 41-jährige zu.

Generell, so sagt er, ist ihm der Wettkampf lieber als das Training. „Da sieht man, wo man steht“, sagt der Allroundspieler mit dem unübersehbaren Hang zur Defensive. In Vereinskreisen gerne auch mal als „The Wall“ tituliert, hat sich Andreas Dannwolf im Laufe der Jahrzehnte einen für viele Gegner unangenehmen Spielstil angeeignet. Mit seiner stattlichen Größe von 1,95 Metern erreicht er – einer Krake gleich – gegnerische Angriffsbälle, für die es sich bei anderen nicht lohnen würde, sich überhaupt danach zu strecken. Dannwolf erinnert sich noch gut an die Zeiten in der Gärtringer Tischtennisjugend. „Es lag mir seit jeher nicht, die Aufschläge der Gegner offensiv anzugehen. Schon in frühen Jahren zog es mich vom Tisch weg“, sagt Dannwolf, der auch als außerordentlich guter Doppelspieler gilt. Weil er das Tempo etwas aus dem Spiel nimmt. „Da haben meine Partner etwas mehr Zeit, sich auf gute Angriffsbälle vorzubereiten.“ Mit seinem enorm spin-reichen Spiel zieht er manch favorisierten Gegnern den Zahn.

Seit dieser Saison gehört Andreas Dannwolf zum festen Stamm des Gärtringer Verbandsliga-Teams. „Nach meiner Jugendzeit habe ich in der fünften Mannschaft angefangen, jetzt freue ich mich, dass ich es endlich in die erste Mannschaft geschafft habe“, sagt Dannwolf, der mit seiner vierköpfigen Familie in Sindelfingen wohnt. Am hinteren Paarkreuz in der TTV-Ersten ist er nun genauso gefordert wie am Spitzenpaarkreuz in der Landesklasse-Zweiten, wo er als unverzichtbare Größe gilt und sein Scherflein dazu beitragen will, dass es wieder – wie zuletzt – zum Klassenerhalt reicht. Dementsprechend hat man im Verein die Terminwünsche beider Mannschaften so formuliert, dass Andreas Dannwolf in beiden Mannschaften möglichst oft zum Einsatz kommt. Und mehr noch: Unter der Woche ist der Vielspieler für das Gärtringer Seniorenteam aktiv, wobei sich hier der Aufwand in einer überschaubaren Fünferliga noch einigermaßen in Grenzen hält. Gilt es für Kapitän Jürgen Schaible bezüglich der Aufstellung immer wieder zu variieren, steht hierbei Andreas Dannwolf als feste Größe nie zur Debatte. Abseits des Vereinssports agiert der leidenschaftliche Ballkünstler, der derzeit bei einer Sicherheitsfirma im Schichtdienst arbeitet, noch im Betriebssport (ebenfalls in drei Mannschaften) und engagiert sich in der Jugendarbeit beim benachbarten SV Rohrau.

Tischtennis und Andreas Dannwolf – das ist eine Zusammensetzung, die seit vielen Jahren passt. „Früher habe ich es auch mal mit Handball und Fußball versucht“, weiß er noch. In der Gärtringer F-Jugend sei es wohl gewesen, wo er als Torwart gleich mal „böse von einem Mannschaftskollegen umgegrätscht“ wurde. „Da habe ich es gleich wieder sein lassen“. Mit seinem damaligen Klassenkameraden Oliver Pfister habe er dann mal im Tischtennis reingeschnuppert, im Jahr 1991 erhielt er den damals noch notwendigen Spielerpass.

Wenn Andreas Dannwolf ob seines umfangreichen Pflichtspielprogramms mal die Zeit zum Trainieren hat, sieht man in den Hallen in Gärtringen, Rohrau, Böblingen oder auch in Althengstett, wo er einige Zeit als Jugendtrainer arbeitete. „Ich möchte nicht immer mit denselben Spielpartnern trainieren, das ist auf Dauer etwas langweilig“, sagt er. Dennoch: Seine „Homebase“ ist der TTV Gärtringen – und daran will er im Grunde auch nichts ändern. „Der TTV ist wie eine zweite Familie. Man hält zusammen und ich fühle mich generell sehr wohl dort“, meint er. Sportlich reizvoll sei es für ihn, mal in einem anderen Bezirk zu spielen, da man die Gegner hier zuweilen schon aus dem Eff-Eff kenne. Seit dieser Saison, mit seinem persönlichen Aufstieg in die Verbandsliga und damit einhergehend oft mit unbekannten Kontrahenten, dürfte sich diese Aussage aber ein wenig relativiert haben.


 PDF File Extension

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.