Der Zug in Richtung Verbandsoberliga scheint ohne die Tischtennisfrauen des TTV Gärtringen abzufahren, im Verbandsliga-Spitzenspiel setzte es gegen den SC Berg eine 3:8-Niederlage. Wenige Spieltage vor Saisonschluss haben nunmehr die Kontrahentinnen aus dem Ehinger Stadtteil alle Trümpfe in der Hand. Auch die Gärtringer Männer gingen in der Verbandsliga leer aus, allerdings kam das 2:9 gegen den derzeitigen Spitzenreiter aus Böblingen weniger überraschend.
Die Verbandsliga-Frauen um Sylke Gärtner mussten sich im Topspiel starken Gästen vom SC Berg geschlagen geben
Allein der Blick auf die statistischen Werte beim Spitzenspiel der Gärtringer Frauen gegen Berg verdeutlicht, dass die 3:8-Niederlage zu deutlich ausfiel. „Man muss nur auf das Ballverhältnis schauen“, sagte Teamkapitän Sylke Gärtner. Und tatsächlich: Allein mit einer Quote von 400:422 Bällen ließe sich der klare Endstand nicht erahnen. „Wir haben heute einfach viele knappe Sätze verloren“, haderte Gärtner mit der Gesamtsituation, fügte allerdings auch an: „Insgesamt war der Gegner trotzdem besser und hat verdient gewonnen. Die Bergler sind jünger und schneller.“
Schon das erste Doppel lief aus TTV-Sicht recht unglücklich. Anka Mutke und Christiane Lay lieferten sich mit Maike Lenz und Jana Hoffmann einen offenen Schlagabtausch, nach knapp gewonnenem zweiten Druchgang (16:14) wogte das Spiel weiter hin und her. Mit dem besseren Ende für die Gäste, die Durchgang fünf mit 11:9 für sich entschieden. Nach den Doppeln mit 0:2 im Hintertreffen, erhöhte sich frühzeitig der Druck auf Gärtringer Seite. Anka Mutke hielt diesem in ihrem ersten Einzel Stand, gewann mit 8:11, 11:5, 11:5, 7:11 und 11:7 gegen Maike Lenz, während Sandra Koberstein gegen die starke Gäste-Nummer eins Jasmin Stocker immer zwei Punkte pro Satz zu wenig machte (9:11, 9:11, 9:11). Am hinteren Paarkreuz kämpfte sich Sylke Gärtner gegen Nadine Wollinsky in den entscheidenden fünften Satz, musste dort aber frühzeitig die Gegnerin davonziehen lassen. Da auch Christiane Lay parallel verlor, war beim Stand von 1:5 bereits eine Vorentscheidung gefallen.
Im zweiten Durchgang sträubte sich das TTV-Quartett weiter gegen die drohende Niederlage, allerdings ging ein weiteres Schlüsselspiel von Anka Mutke in die Binsen, knapp mit 9:11 unterlag sie Jasmin Stocker im Entscheidungssatz des Top-Einzels. Sandra Koberstein gewann im Anschluss gegen ihre frühere Vereinskameradin aus Herrlinger Zeiten, Maike Lenz und Christiane Lay sorgte beim 3:1 gegen Nadine Wollinsky für weitere Ergebniskosmetik, doch an eine Aufholjagd war nicht mehr zu denken. Noch einmal Sylke Gärtner: „Natürlich ist es schade, dass wir es nicht gepackt haben, uns hat in manchen Phasen heute einfach auch das Quäntchen Glück gefehlt. Trotzdem ist die Stimmung in der Mannschaft weiter gut.“ Und bezugnehmend auf die Vorentscheidung im Titelrennen: „Wir fühlen uns in der Verbandsliga ganz gut aufgehoben.“
Wohlwissend um die Schwere der Aufgabe wollten die Verbandsliga-Männer dem Tabellenführer SV Böblingen möglichst lange Paroli bieten, um hinsichtlich der kommenden brisanten Spiele im Abstiegskampf etwas für das Selbstvertrauen zu tun. Dieses Vorhaben misslang. „In den Doppeln war sicherlich mehr drin als nur ein 1:2, mit einer Führung wären wir mit einem besseren Gefühl in die Einzel gegangen“, sagte Teamkapitän Tim Holzapfel. Erstmals an der Seite von Ingo Gotsch, zeigten die beiden im Doppel vielversprechende Ansätze, wenn auch gegen Marcel Trampitsch/Jan Thomas Kronich verloren wurde. Stattdessen punktete das Duo Tomislav Kojuh/Gerd Jäger in einem Krimi gegen Pascal Timke/Alexander Mehnert (14:12 im Entscheidungssatz). In den Spitzeneinzeln blieb der erhoffte, weil notwendige „Sahnetag“ der Gärtringer aus, gegen die SVB-Spitzenspieler Luis Hornstein und Pascal Timke war kein Kraut gewachsen, auch am mittleren Paarkreuz gab es nichts zu holen. So blieb es beim einzigen, weiteren Punktgewinn von Gerd Jäger gegen Alexander Mehnert. Endstand: 2:9.
Durchaus achtbar aus der Affäre zog sich die TTV-Zweite im Landesklasse-Derby gegen die SV Böblingen II (5:9). „Leider mussten wir auf Andy Dannwolf verzichten, mit ihm wäre es vielleicht noch knapper geworden“, sagte Kapitän Jürgen Schaible. Nach einem 0:3 aus den Doppeln präsentierte sich der TTV in den Einzeln als ebenbürtig. Die Einzelpunkte besorgten Ingo Gotsch (2), Ullrich Gotsch, der einen 4:10-Rückstand gegen Carsten Nestele noch in einen Satzgewinn umwandelte, Robert Reisenhofer und Jürgen Schaible.
Für die dritte, stark ersatzgeschwächte Mannschaft gab es im Bezirksklasse-Ortsduell beim SV Rohrau II außer sechs Satzgewinnen nichts zu holen. Nur wenn es in den kommenden Partien gelingt, mit mehr Stammkräften anzutreten, erscheint der Klassenerhalt noch realistisch. Nicht besser machten es die Männer VI beim 0:7 gegen Mötzingen IV (Kreisklasse Süd). Für das einzige Erfolgserlebnis der vergangenen Tage sorgten die Senioren, die in der Aufstellung Robert Reisenhofer, Ingo Gotsch, Jürgen Schaible und Siggi Stefany die SpVgg Warmbronn mit 7:2 überrumpelten und sich dadurch auf Rang zwei in der Bezirksliga hocharbeiteten.