Es war ein ereignisreiches Wochenende, das die Gärtringer Tischtennis-Spielerinnen Sylke Gärtner und Katja Stierle in Chemnitz bei den Süddeutschen Meisterschaften der Senioren verbrachten. Und dies nicht nur in sportlicher Hinsicht durch die Bronzemedaille von Katja Stierle im gemischten Doppel mit Andrzej Truszczynski (Foto). Ein Besuch in der Notaufnahme im Chemnitzer Krankenhaus und ein Sturz während des Tischtennis-Spiels sorgten zudem für einen nervenaufreibenden Aufenthalt.
Anfang diesen Jahres überzeugten Sylke Gärtner und Katja Stierle, Verbandsklasse-Spielerinnen des TSV Gärtringen, mit guten Leistungen bei den württembergischen Meisterschaften in Herrenberg. Verdienter Lohn war die Qualifikation für die Regional-Meisterschaften in der Altersklasse der Seniorinnen 40, die nun in Chemnitz über die Bühne gingen.
Im Einzel war Glücksgöttin Fortuna den beiden Gärtringerinnen nicht hold. Sylke Gärtner bezwang in der Vorrunde lediglich Brigitte Reisinger aus Karlsruhe, musste hingegen zwei Niederlagen einstecken und schaffte nicht den Sprung in die Endrunde. Bei Katja Stierle war es noch knapper, trotz zweier Siege gegen Bettina Seiser (Landesliga Iffezheim) und gegen die sächsische Meisterin Kathrin Franke (3:2) kam in der Vorrunde bereits das Aus.
Im gemischten Doppel schlug dann die Stunde von Katja Stierle und ihrem Partner Andrzej Truszczynski, Verbandsliga-Spieler von der SpVgg Mössingen. Nach Viersatz-Erfolgen über die Sachsen Rittig/Haustein, die an Nummer drei gesetzten Bayern Dietrich/Schöllhorn und die Südbadener Schmidt/Dannegger gelang den beiden der Sprung in die Vorschlussrunde. Katja Stierle: ‚Das Halbfinale gegen die späteren Sieger war sehr von Taktik geprägt.' Stierle/Truszczynski hatten bei zwischenzeitlicher 6:4-Führung im fünften Satz durchaus Chancen, das Finale zu erreichen. Doch die Friedrichshafener-Nusplinger-Kombination Bettina Martin/Alexander Mohr bewies den längeren Atem. Kuriosum am Rande: So ganz abgestimmt waren die Laufwege von Katja Stierle mit ihrem Partner noch nicht. Im dritten Satz versuchte der gebürtige Pole, einen Ball von Alexander Mohr zu erlaufen, rannte dabei Katja Stierle um, die über die Spielfeldumrandung stürzte und auf dem Hinterkopf aufschlug. Glück im Unglück: Außer einer schmerzhaften Erinnerung und einer Beule am Kopf überstand Stierle diesen Sturz heil - und freute sich trotz verlorenem Halbfinale über die gewonnene Silbermedaille.
Schlimmer erwischte es Sylke Gärtner. Mit Magenkrämpfen wurde die 40-jährige am Abend in das Krankenhaus befördert, wo eine Magenkolik diagnostiziert wurde. Sylke Gärtner: ‚Wir hatten an diesem Tag einfach zu wenig gegessen und zudem ohne viel Pausen durchgespielt. Das haben wir wohl ein wenig unterschätzt. Mit solchen Mammutturnieren haben wir zu wenig Erfahrung.' So absolvierte Stierle am Samstag in sechs Stunden 29 (!) Sätze. Schon am Sonntag ging es Gärtner wieder besser, als sie mit Katja Stierle trotz 2:0-Satzführung und einer 8:6-Führung im dritten Durchgang gegen die bayerische Vizemeisterin Gudrun Herfert-Baumann mit deren Partnerin unterlag. Katja Stierle: ‚Das war doppelt ärgerlich, da wir im Viertelfinale auf ein schlagbares Doppel getroffen wären, so dass zur Bronzemedaille nicht allzuviel gefehlt hätte. Nach der ganzen Aufregung des Vortags waren wir mit dem Turnierverlauf insgesamt dennoch zufrieden.'