Sechs Männerteams, vier Frauenteams und eine Senioren-Mannschaft – wieder einmal marschierten die Gärtringer Tischtennisteams in großer Anzahl durch die Punktspielrunde. Von den Höhen und Tiefen einer Saison wurden dann auch etliche Mannschaften nicht verschont. Drei Meisterschaften und Aufstiegen (unter anderem von den Männern II mit Spitzenspieler Jürgen Bögel, Foto) steht vor allem der schmerzhafte Abstieg der Männer I aus der Verbandsklasse gegenüber.
Der Abstieg der ersten Mannschaft aus der Verbandsklasse und der Aufstieg der Männer II zurück in die Bezirksliga gehörten zweifelsohne zu den gravierendsten Entscheidungen, die in dieser Saison gefallen sind. In beiden Fällen ging es über die neu eingeführte Relegation auf Verbandsebene, so dass man erst nach der spannenden Saison-„Verlängerung“ wusste, wo man dran war. Die sechste Mannschaft bejubelte in der Kreisklasse C die fast schon obligatorische Meisterschaft und machte damit den etwas bitteren Abstieg der TTV-Fünften aus der Kreisklasse B gleich wieder wett.
Die erste Mannschaft der Frauen knüpfte nach der letztjährigen Verbandsklasse-Meisterschaft nahtlos an frühere erfolgreiche Zeiten im Verbands-Oberhaus an. Zeitweise orientierte sich der Aufsteiger sogar in Richtung Tabellenspitze. Vor allem die Vorrunde lief bei 13:5 Punkten optimal. In der zweiten Saisonhälfte ging Andrea Schödel, Katja Stierle, Heike Seyboth, Silvia Kuhnle-Hartmann und Sandra Koberstein zwar phasenweise etwas die Luft aus, dennoch freute man sich riesig über Abschlussplatz fünf und die Tatsache, dass man als starker Aufsteiger die Liga bereicherte. So kann es in der kommenden Saison – vermutlich in unveränderter Aufstellung – weitergehen.
Nach Platz sechs im Vorjahr steigerte sich die zweite Mannschaft diesmal erneut und reihte sich hinter den starken Teams aus Reutlingen und Mühringen auf dem dritten Platz ein. Dabei war eigentlich der Klassenerhalt das erklärte Ziel von Sabrina Bossinger und ihren Kameradinnen. Nach längerer Wettkampfpause fanden Martina Voges und Jennifer Gakstatter wieder gut ins Geschehen zurück.
Von einer negativen Punktebilanz, wie man sie sich im Vorjahr erspielt hatte, wollte das Landesliga-Team des TTV in dieser Saison nichts wissen. Im Gegenteil: Susanne Ott & Co. waren über die gesamte Saison hinweg konkurrenzfähig und bejubelten den vierten Platz in der Endabrechnung. Mit einer 26:9-Bilanz im Einzel avancierte Britta Koch zur viertbesten Spielerin der Liga, Sandra Jörke (19:14) und Sonja Gotsch (11:10) gehörten ebenfalls zu den Leistungsträgerinnen.
Dass es für den Aufsteiger TTV IV schwer werden würde, in der neun Mannschaften umfassenden Liga Fuß zu fassen, und den Klassenerhalt zu schaffen, war den Protagonisten bereits vor dem ersten Ballwechsel klar. Dennoch starteten die Frauen IV mit einer knappen 5:8-Niederlage gegen Aidlingen und einem respektablen 7:7 gegen Weil der Stadt II hoffnungsfroh in die Saison. Danach musste der TTV jedoch überwiegend deutliche Niederlagen hinnehmen. Einzig gegen Unterreichenbach (6:8) und erneut gegen Weil der Stadt II (7:7) wurde es noch einmal spannend. So musste in der Bezirksliga überwiegend Lehrgeld bezahlt werden. Erfreulich: Anke Krohmer feierte nach vielen Jahren der Tischtennisabstinenz ein gelungenes Comeback.
Wäre in diesem Jahr nicht die Relegation eingeführt worden, die Männer I hätten auch im vierten Jahr ihrer Zugehörigkeit zur Verbandsklasse dem Abstiegsgespenst ein Schnippchen geschlagen. Über die gesamte Saison hinweg stand bei Tomi Konjuh und seinen Mannen der Abstiegskampf im Fokus. Am Ende ließ man nach vielen nervenstarken und hochklassigen Auftritten drei Konkurrenten hinter sich. In der Relegation kam es ausgerechnet gegen den benachbarten (und befreundeten) VfL Herrenberg, der mit seinem jungen Team im alles entscheidenden Spiel über sich hinauswuchs und die Gärtringer dadurch in die Landesliga schickte. Ingo Gotsch brachte es auf den Punkt: „Frustriert sind wir trotz der Niederlage nicht, die Leistung des Gegners wird von uns anerkannt und wertgeschätzt. Wir hatten nun vier tolle Jahre in der Verbandsklasse verbracht und rücken nun halt wieder ins zweite Glied.“
Dass die Relegation neben Fluch auch Segen sein kann, bewies die abgelaufene Saison bei den Männern II. Im Titelzweikampf mit der SV Böblingen II ließ man dem Gegner zuerst einmal den Vorrang. Mit nur einer Niederlage im ganzen Jahr sicherte sich das Team um Spitzenspieler Jürgen Bögel dennoch verdientermaßen die Vizemeisterschaft. Und durfte ebenfalls in die Relegation gehen. Dort gelang zuerst ein 9:6-Erfolg über Tischtennis Altburg (Vizemeister Bezirksklasse Schwarzwald), ehe im dramatischen Gäuderby gegen den Bezirksliga-Achten VfL Oberjettingen (9:7) die Rückkehr in die Bezirksliga bejubelt werden konnte.
Nicht viel hätte gefehlt und auch die dritte Mannschaft hätte als möglicher Vizemeister in die Aufstiegsrunde gehen dürfen. Teamkapitän Karl-Heinz Ardelt nahm die 2:9-Niederlage am letzten Spieltag gegen Steinenbronn und den daraus resultierenden vierten Platz gelassen auf. Angesichts der derzeitigen Personalsituation steht dem Team die Kreisklasse A momentan besser zu Gesicht.
Eine insgesamt recht ausgeglichene Saison absolvierte die vierte Mannschaft in der Kreisklasse B. Nach oben hatte man keine Ambitionen und für den Abstiegskampf war man im Endeffekt zu stark. Michael Urbanek fand in dieser Spielzeit wieder zu alter Form zurück, was sich in der Saisoneinzelbilanz von 19:5 Spielen positiv niederschlug. Am mittleren Paarkreuz war „Matze“ Greulich (17:1) eine Bank, an den hinteren Positionen setzte sich Jugendtrainer Maximilian Bühler (14:7) positiv in Szene.
Wenn es nach den Vorstellungen der Teammitglieder der fünften Mannschaft gehen würde, hätte es zum Saisonende nicht gerade der neunte Platz sein sollen. Als Drittletzter muss Teamkapitän Rudi Rahm mit seinen Mannen den bitteren Weg in die C-Klasse antreten, es sei denn, durch den Rückzug eines höherklassigen Teams hat man vielleicht doch noch die Chance, in der Liga zu bleiben. Nach der Vorrunde deutete sich der spannende Abstiegskampf noch nicht unbedingt an, doch die erstarkten Breitensteiner zogen im Endspurt der Saison noch am TTV vorbei.
Nicht zum ersten Mal sicherten sich die Gärtringer Oldies, diesmal als sechste Mannschaft, verdientermaßen den Titel in der Kreisklasse C-Süd. Diesmal setzte man sich mit einem Zähler Vorsprung vor dem hartnäckigsten Verfolger aus Sindelfingen durch, mit dem man sich in der Rückrunde ein recht emotionales Duell lieferte. Der unverwüstliche Manfred Gotsch glänzte in der gesamten Saison mit einer 23:5-Bilanz am vorderen Paarkreuz und war somit bester Spieler der Liga! Außerdem gehörten Patrick Gotsch, Karl-Heinz Schuler und Wolfgang Gotsch zum Stammpersonal.
Der TTV Gärtringen stellte auch in diesem Jahr das beste Seniorenteam des Bezirks. Durch einen 7:3-Erfolg im entscheidenden Spitzenspiel über den VfL Herrenberg verteidigte das Ü40-Team den Bezirksklasse-Titel. Im Gäuderby ließ sich dabei auch die erste Einzelniederlage von TTV-Kapitän Eberhard Schöffler nach über viereinhalb Jahren verschmerzen. Für die Gärtringer Senioren kamen in dieser Saison zum Einsatz: Gerd Jäger, Eberhard Schöffler, Jürgen Bögel, Thomas Holzapfel, Katja Stierle, Heike Seyboth, Andreas Vogel, Jürgen Lay, Karl-Heinz Ardelt, Roland Kopp, Sylke Gärtner und Britta Koch. Auch über Bezirksgrenzen hinaus waren die Senioren erfolgreich: Das Dreierteam mit Gerd Jäger, Eberhard Schöffler und Jürgen Bögel wurde Zweiter bei den württembergischen Mannschaftsmeisterschaften.