Abgesehen vom Aufeinandertreffen in der Relegation im Frühjahr letzten Jahres sind sich die beiden Gäuvereine vom TTV Gärtringen und dem VfL Herrenberg schon länger nicht mehr im Rahmen eines herkömmlichen Punktspiels begegnet. Am kommenden Samstag (18 Uhr) geht es in der Gärtringer Peter-Rosegger-Halle – mit teilweise verändertem Kader – wieder um Landesligapunkte. Wir haben uns in der Woche vor dem Gäuderby kurz mit den beiden Mannschaftsführern Tomislav Konjuh (TTV) und Max Hering (VfL) unterhalten.
Frage: Welchen Stellenwert hat das Derby für euch und eure Teams?
Tomislav Konjuh: Natürlich ist es für uns etwas besonderes. Beide Teams waren zuletzt, mit Ausnahme des Relegationsspiels, durch die unterschiedliche Ligenzugehörigkeit getrennt. Apropos Relegation: Gleichzeitig gibt uns das Derby auch die Möglichkeit für eine kleine Revanche. Auch wenn wir am kommenden Samstag die Außenseiterposition einnehmen.
Max Hering: Ich weiß zwar vom Hörensagen, dass die Spiele gegen Gärtringen meistens etwas besonderes darstellten, auch wegen des Gäuderbytags, aber selbst dabei war ich noch nie. Dies gilt momentan für einen Großteil der Mannschaft, weshalb es für uns ein Spiel wie jedes andere ist. In der Rückrunde sieht das ein bisschen anders aus, da dann wieder der Gäuderbytag zur Austragung kommt und ich eine größere Kulisse erwarte.
Frage: Was ist eure Erwartungshaltung vor dem Spiel, was ist das Ziel?
Tomislav Konjuh: Ich denke, dass wir mit einem Unentschieden sehr zufrieden wären. Ein Sieg scheint unter den gegebenen Voraussetzungen eher unrealistisch.
Max Hering: Die Begegnung wird vermutlich nicht im Schnellverfahren entschieden, ich rechne mit einem längeren Spiel. Aber wir wollen gewinnen und ich erwarte auch einen Sieg.
Frage: Wo seht ihr die Stärken und Schwächen eures Gegners?
Tomislav Konjuh: Beide Teams haben sich zur aktuellen Saison verändert. Herrenberg dürfte das jüngste Team der Liga sein. Ohne ihren bisherigen Topmann Tamas Varbeli und Youngster Carlos Dettling schätze ich den VfL im Vergleich zur letzten Saison zwar schwächer ein, aber mit den neu hinzugestoßenen Domenico Sanfilippo, Andrew Schönhaar und Max Hering ist das Team extrem ausgeglichen. Jedes Paarkreuz kann gegen uns vier Punkte holen, aber auch einige verlieren. Insbesondere Max Hering und Philip Peters haben bisher sehr stark gespielt, es wird schwer, gegen sie zu punkten. Größere Schwächen sehe ich beim VfL nicht.
Max Hering: Vor allem Gärtringens Spitzenspieler Tomislav Konjuh und das hintere Paarkreuz, wie immer es sich auch darstellen wird, sind beim TTV nicht zu unterschätzen. Hier erwarte ich für uns herausfordernde Spiele und hoffe natürlich, dass wir gegen sie einige Male punkten können. Am mittleren Paarkreuz sehe ich uns in der Favoritenrolle.
Frage: Wie zufrieden seid ihr mit dem bisherigen Saisonverlauf?
Tomislav Konjuh: Bei erst zwei ausgetragenen Spielen ist das Ganze noch etwas überschaubar. Gegen Mühringen wurde sicher gewonnen und gegen einen gleich starken TuS Metzingen, an dem wir uns auch zukünftig orientieren müssen, mussten wir eine bittere Niederlage einstecken. Negativ ist unsere Bilanz in den Doppeln – eigentlich unsere Stärke. Hier besteht noch Trainingsbedarf, wenn wir ein Unentschieden gegen den VfL erreichen wollen. Unsere Ausgeglichenheit und die Erfahrung könnte uns im Optimalfall einen Punkt bescheren.
Max Hering: Der Start lief bisher exakt nach unseren Erwartungen. Schade war natürlich, dass wir gegen Böblingen den Sieg nicht nach Hause bringen konnten. Positiv überrascht hat mich vor allem das hintere Paarkreuz, das vor allem gegen Leonberg auftrumpfte. Auch die Stimmung in der Mannschaft ist klasse.
Frage: In welche Richtung soll es in diesem Jahr für eure Mannschaft gehen?
Tomislav Konjuh: Wenn wir uns wie im letzten Jahr zwischen Platz drei und sieben einpendeln, sind wir vollkommen zufrieden. Auf eine Relegation im Abstiegskampf haben wir keine Lust. Somit müssen wir vor allem gegen Mössingen, Schönmünzach und Tuttlingen gewinnen und dem einen oder anderen Aufstiegskandidaten einen Punkt klauen. Vielleicht gelingt uns das ja schon am Samstag.
Max Hering: Unser Ziel ist es, vorne dabei zu bleiben und eventuell auch mitreden zu können, wenn es um die Beantwortung der Meisterfrage geht.